Gerhard Polt & NouWell Cousines: Fröhliche Frohheit
„Es dauert manchmal doch geraume Zeit“, gesteht Gerhard Polt, „bis dass man erkennt, dass der Nikolaus kein Heiliger, sondern ein Mensch und dass der Krampus ein Arschloch ist.“ – Polt ist einfach wunderbar. Gerade in der ach so heiligen Vorweihnachtszeit tischt er uns die skurrilsten Geschichten auf, die so gar nicht zum „Gesäusle“ dieser Zeit passen. Sein schwarzer Humor ist umwerfend komisch.
Rechtzeitig zur Weihnachtszeit präsentiert Gerhard Polt seine Erzählungen rund um die ach so „Staade Zeit“. Bei Polt ist der Blickwinkel auf die stillen Tage natürlich ein ganz besonderer: Mit beißender Ironie seziert der bayerische Grantler das rituelle Absolvieren des vorweihnachtlichen Pflichtprogramms in der großstädtischen Kleinfamilie. Er beobachtet Radioreporter auf brauchtumsmäßiger Feldforschung oder die von vorweihnachtlicher Nächstenliebe ergriffene Familie auf der Suche nach einem „Einsamen“, der bei ihnen den Heiligen Abend verbringen möchte.
Musikalisch umrahmt werden Polts Geschichten in der „pränatalen Zeit“ von den NouWell Cousines. Die Well-Cousinen Maria und Maresa, Cousin Matthias und ihr Kompagnon Alexander Maschke präsentieren ein spritziges Crossover von Volksmusik, frechen Liedern und klassischen Stücken.
Gerhard Polt, geboren 1942 in München, aufgewachsen im Wallfahrtsort Altötting, studierte in Göteborg und München Skandinavistik. Seit 1975 brilliert Polt als Kabarettist, Schauspieler, Poet und Philosoph auf deutschen und internationalen Bühnen. Bücher, Filme, Fernsehserien, „Scheibenwischer“ mit Dieter Hildebrandt, legendäre Theaterabende an den großen Münchner Theatern. 2001 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis für Literatur („Jean-Paul-Preis“) ausgezeichnet. Polt lebt und schreibt in Schliersee, München und Terracina.
Was die Well-Cousinen Maria und Maresa, Cousin Matthias und ihr Kompagnon Alexander Maschke fabrizieren, ist nicht die „haute cuisine“ des Gaumens sondern die der Musik. In einem spritzigen Crossover von Volksmusik, über freche Lieder, bis hin zu klassischen Stücken bieten diese jungen Künstler – zu 3/4 dem Suppentopf der Familie Well entsprungen – dem Zuhörer alles, was er sich von einem musikalisch hochwertigen Menü erhoffen kann.
Bei den NouWell Cousines stehen trotz hoher Verwandtschaftsdichte vier unterschiedliche Charaktere auf der Bühne, die mit ihrer Spielfreude, Virtuosität und Vielseitigkeit bestechen. Talent, Bühnenlust und Humor hat ihnen die Musikerfamilie Well mitgegeben. Sie haben jedoch ihren eigenen Stil enwickelt – genreübergreifend, weltoffen und regional verwurzelt. In ihren Liedern behandeln sie sowohl gesellschaftskritisch als auch humorvoll Themen ihrer Generation – ohne sich dabei zu ernst zu nehmen. Der Spaß an der Freude steht immer im Vordergrund ihres Programms. Die Ideen zu ihren Texten und ihrer Musik holen sie sich in ihrer Münchner Stamm-Boazn Johanniscafé – ein Schmelztigel der verschiedenen Kulturen und G’sichtern. Hier sitzen Studenten, Bierdimpfel, Hipster, Rentner, Akademiker und Handwerker zu jeder Tages- und Nachtzeit zusammen und schwadronieren über das Leben. Das Programm der nouWell cousines ist so vielseitig wie dieses Publikum und die Musik aus der Jukebox: Boaznklassik!